Im Willinks Park in Hamburg-Lokstedt fanden sich am Vormittag des 17.09.2012 neun Unerschrockene ein, um einen höchst ungewöhnlichen Lauf zu absolvieren: Auf einer mit dem Messrad noch einmal nachgemessenen 215,45 m langen Runde, die aufgrund der ursprünglichen Vermessung für die Marathondistanz 205mal zu durchlaufen war, waren letztlich insgesamt sogar 44,167 km zu bewältigen. Dessen nicht genug: Ca. 7 Höhenmeter pro Runde addierten sich zu über 1.400 Gesamthöhenmetern zusammen. Das weitgehend sich selbst überlassene und dicht bewachsene Gelände um die rudimentären Reste der früheren Willinks Villa, das dem Veranstalter Christian Hottas durch ein inzwischen wieder eingestelltes Bebauungsplanverfahren aufgefallen war, bot mit einem Kopfsteinpflasteranstieg und mal mehr und mal weniger breiten Trampelpfaden noch einmal auf ganz eigene Art zu der Besonderheit des Laufes bei.
Im Rennen dabei war mit dem Vielstarter Frank Berka auch ein Vertreter der Marathonabteilung des FC St. Pauli. Unter Einsatz der vereinstypischen Tugenden „niemals aufgeben“ und „kämpfen, kämpfen, kämpfen“ musste sich der „Boy in brown“ mit diversen Schwierigkeiten auseinandersetzen, etwa dem Trainingsrückstand nach einer noch nicht ganz auskurierten Wadenverletzung und inneren Widerständen gegen Teile der Streckenverpflegung. Trotz mehrerer Leistungseinbrüche, die man – nicht in brown – durchaus auch mit einer Rennaufgabe hätte beantworten können, erreichte Frank nach 6:10 Stunden genau in der Mitte des Feldes das Ziel – als 5. von 9 Finishern. „Das war kein gewöhnlicher Marathon. Hier blieb heute niemand unter 5 Stunden. Mir wurde erst unterwegs so richtig klar, worauf ich mich da eigentlich eingelassen habe“, so Franks Kommentar. Er muss es wissen, schließlich war es sein 232. (Ultra-) Marathonlauf.