70 Jahre Befreiung von Auschwitz

(cvw) –  Um 17.30 waren wir zuerst in der Simon-von-Utrecht-Straße 4a, direkt vor dem heutigen Ortsamt, dem damalige Israelitischen Krankenhaus. Wir hörten die Geschichte von Rosa Bernstein, einer Schwester, die ihr halbes Leben hier verbracht hat und in Theresienstadt ermordet wurde. Wir sahen ihren Stolpersten und wir fühlten uns um über 70 Jahre zurückversetzt. 

 
Anschließend ging es zurück auf den Harald-Stender Platz. Zusammen mit Oke, unserem Präsidenten und der Aufsichtsratsvorsitzenden Sandra legte Lia einen Kranz nieder, zum Gedenken an die Mitglieder und Fans des FC St. Pauli, die während der Jahre 1933 bis 1945 durch die Nazi-Diktatur verfolgt oder ermordet wurden.
 
Im Fanladen rückten wir dann alle zusammen, um Rudis Powerpoint-Vortrag zur wechselhaften Geschichte des Israelitischen Krankenhauses im dritten Reich zu sehen und zu hören. Das Krankenhaus wurde 1843, als Stiftung des Bankiers Salomon Heine, eingeweiht. Nach 1933 geriet das Krankenhaus in finanzielle Schwierigkeiten, Ärzte schickten weniger nichtjüdische Patienten und ab 1935 wurde es ihnen ganz untersagt. Die Verarmung der jüdischen Bevölkerung machte das Spital zu einem Zuschussbetrieb und 1939 beschlagnahmte die Stadt Hamburg das Gebäude als Kriegslazarett. Das Spital zog erst in die Johnsallee, später in die Schäferkampsallee und diente schließlich bis Kriegsende als „Judenhaus“ für ausgebombte Nichtjuden.
 
Unvorstellbar, welches Leid dieser braune Terror unseren jüdischen Mitbürgern gebracht hat – sie wurden verfolgt und ermordet, sie mussten herhalten für eine fremdenfeindliche, menschenverachtende Politik und unser Auftrag ist es Zeichen zu setzen. Wir sind gegen Fremdenhass und Faschismus und dafür veranstalten wir unseren „Lauf gegen Rechts“ am 31. Mai, einmal links um die Alster.
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Vor dem ehemaligen Israelitischen Krankenhaus in der Simon-v.-Utrecht-Straße, dem heutigen Ortsamt Sankt Pauli

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Der Stolperstein von Rosa Bernstein (links), deren Geschichte wir hier hörten

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Rudis Vortrag im Fanladen: Das Israelitische Krankenhaus und seine Geschichte

Kranzniederlegung mit Lia, Sandra, Justus und Oke vor der Gedenktafel am Harald-Stender-Platz

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