(joachim) 5 Tage, 5 Strecken, 3 Abteilungsmitglieder, 1 Gesamtsieger!
So könnte man kurz den 5-Tage-Marathon 2015 in Trappenkamp beschreiben. Doch so einfach möchte ich es Euch, den Lesern diesen Textes, denn doch nicht machen.
Durch meine Vorjahreswerbung hatten sich diesmal fünf Abteilungsmitglieder für diese Serie angemeldet. Leider mussten jedoch zwei davon aus terminlichen oder verletzungsbedingten Gründen absagen.
Blieben also drei Recken übrig. Kaum das wir unsere Startunterlagen erhalten hatten, wurden wir bereits von den ersten Mitstartern angesprochen. Wir waren ja auch nicht zu übersehen. Der Support war dieses Jahr bei jedem Lauf mit der Totenkopffahne dabei. Erstaunlicherweise wurde unser „70er“ am meisten vermisst.
Daß die einzelnen Strecken ein Gemisch aus Straßen-, Landschafts- und Crosslauf sind, hatte ich in meinem 2014er Bericht ja bereits geschrieben. Einzig die Temperaturen waren diesmal angenehmer als im Vorjahr. Mit 122 Starter/innen begann also am 13.7. um 19:00 das fünftägige Event. Wie nicht anders zu erwarten, war unser weißer Kenianer nach einigen Metern mit den anderen schnellen Läufern ausser Sichtweite. Wir, die Normalsterblichen, hechelten so gut es ging hinterher. Mit heraushängender Zunge später im Ziel angekommen ging es uns nach der Info, welchen Platz „unser“ Topläufer gemacht hatte, viel besser. Am ersten Tag konnte Kai gleich den zweiten Platz vermelden. Somit war es nichts mit früh nach Hause fahren. Schliesslich musste die Siegerehrung, es gibt jeden Tag eine, abgewartet werden. Lautstark wurde dann auch der zweite Platz von unserer Abteilungsbelegschaft gefeiert.
Ähnlich gestaltete sich der zweite Lauf. Auch hier, wo mehr Crossqualitäten gefragt sind, konnte sich Kai mit einem hervorragenden zweiten Platz behaupten. Die Feierei schien die Woche kein Ende zu nehmen.
Am dritten Tag meinte dann unser Kenianer wohl, daß es so nicht weiter gehen könne. Was macht man dann? Richtig! Man lässt die Konkurrenz alt aussehen. Nach etwas über 10km rund um den Stocksee kam Kai mit weit über einer Minute Vorsprung auf den Sieger der beiden Vortage ins Ziel. Er hat sogar noch ein paar Sekunden liegen lassen, weil er es nicht lassen konnte, die Fahne vom Support abzunehmen und damit durch das Ziel zu laufen. Entsprechend auch nachher die Lautstärke bei der Siegerehrung. Ehrensache!
Plötzlich Gesamtführender in der Dreitageswertung und der Druck stieg. Es gab eine Kampfansage durch die Hintertür. Folglich hat der schärfste Konkurrent von unserem Abteilungsvorbild am vierten Tag so richtig Gas gegeben und diesen auch für sich entschieden. Von den etwa 40 Sekunden Vorsprung waren nun nur noch cirka 22 übriggeblieben. Jetzt musste ein wenig psychologische Kriegsführung eingesetzt werden, um unserem Jung ein wenig die Last von den Schultern zu nehmen.
Daß uns dies gelungen ist (oder war es die Anwesenheit von Sabrina?), zeigte uns Kai am letzten Tag mit einem souveränen und ungefährdeten Lauf. Er kam weit vor seinem schärfsten Verfolger auf den Support, dieser war ungefähr 200m vorm Ziel postiert, zugelaufen. Damit war ihm der Tages- und auch Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen.
An die fünfte Siegerehrung der Woche schloss sich die Ehrung aller Teilnehmer an, die alle fünf Läufe gefinisht hatten. Manch einer hätte sich gewünscht, der/die letzte zu sein. Diese erhielten nämlich eine Schlafmütze und eine Laterne. Etwas gemein, aber niemand hat es bös genommen. Sind doch alles herzensgute Sportler.
Nach einem langen Tag (einer langen Woche) hieß es dann spät abends Abschied nehmen von so vielen netten Leuten. Viele haben bereits gefragt:“…und was machen wir morgen?“ So ging es uns auch. Es gibt nicht viele Veranstaltungen, die mit so viel Liebe und Herzblut gestaltet werden wie diese. Daher bin ich mehr denn je ein Fan von diesen sogenannten kleinen Läufen.
Zum Schluß noch einmal Respekt und herzlichen Glückwunsch zu Deinem Gesamtsieg, Kai und vielen Dank an unseren tollen Support. Jeden Tag hat uns Silvya lautstark den Weg gewiesen. An zwei Tagen mit Verstärkung durch Norbert und am Freitag zusätzlich noch Sabrina. Mehr Stimmung ging fast nicht. Danke!