Internationaler Holocaust-Gedenktag

Gedenken(CvW) – Der Fanladen rief und ca. 300 Menschen kamen am 27. Januar 2014, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, zur Kranzniederlegung und anschließender Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus auf den Harald-Stender-Platz. Fast 70 Jahre nach Ende des Nationalsozialismus wird es immer schwieriger, authentische Zeitzeugen zu Wort kommen zu lassen. Und so hat es sich Norma van der Walde (Jahrgang 1942) zur Aufgabe gemacht, das weiterzutragen, was sie gehört und erfahren hat in ihrer Familie, der Familie des jüdischen Widerstandskämpfers Kurt van der Walde, der am 1936 verhaftet und verurteilt wurde zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Nach Beendigung der Haftstrafe im KZ Fuhlsbüttel emigrierte van der Walde nach England und kehrte nach 1945 nach Hamburg zurück, studierte Englisch und Geschichte und wurde Gymnasiallehrer. Als Mitglied der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ begleitete er bis ins hohe Alter hinein Stadtrundfahrten des Landesjugendringes zu Stätten von Verfolgung und Widerstand in Hamburg, und stellte sich als Zeitzeuge im Geschichtsunterricht zur Verfügung.

Norma van der Walde will, dass diese Zeit des Terrors und der Unmenschlichkeit nicht in Vergessenheit gerät. Lebhaft und anschaulich ließ sie uns Zuhörer teilhaben an der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte. Sie freute sich sichtlich, unter „Freunden“ zu sein. Das sei nicht selbstverständlich in einer Zeit, in der Neonazis die Möglichkeit haben, sich in Foren und auf der Straße zu präsentieren.

Selbstkritisch wies sie darauf hin, dass Israel natürlich auch für seine Politik kritisiert werden darf, aber die Israelis, die jüdischen Menschen dürfen nie wieder aufgrund ihres Glaubens beschimpft oder ausgegrenzt werden. Zum Abschluss erzählte sie dann einen jüdischenWitz, der liebevoll- sarkastisch das Leben und Schicksal der Juden thematisiert – im Gegensatz zum „Judenwitz“, der von Nichtjuden erzählt wird, um Juden zu diffamieren oder verächtlich zu machen. Alles in allem ein sehr intensiver Abend, der die Zuhörer mitnahm in eine Zeit, von der wir verhindern müssen, dass es sie je wieder gibt!

Interview

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