(will) – Von den einst 7 Willigen blieben am Samstag zwei übrig. Sie spülten immerhin 60 Spendenkilometer in die Uhrenkasse. Aufmuckende Fußsehnchen und bayrische Termine hatten die einen Kneifer als Ausrede im Angebot. Andere fanden es plötzlich wichtiger, das kretische BSP zu vergrößern statt unsere Gruppenstärke. Wieder andere machten die paar vom Himmel herabtaumelnden Photonen dafür verantwortlich, dass ihnen eine Teilnahme am 5-Seen-Lauf in Schwerin zu inkommod erschien.
Naja, was solls: Anke und Urs hielten die Fahne hoch in einem wohltemperierten Rennen. Anke schaffte im 30-Kilometer-Lauf mit 2:57 den 30. Platz bei den Frauen, Urs mit 2:18 immerhin den 29. bei den Männern. Einzig wegen der blöden Altersklassenbestimmung (Jahrgang 61 bis 70 statt Ü50) schafften die beiden es nicht, in den Besitz von hübschen Röschen zu gelangen – sie mussten das Buschwerk noch knackigeren Mitvierzigern überlassen.
Der Lauf ist aber ansonsten eine wahre Wohltat, schöne Strecke, Salz und Zitrone, sympathischer Support (sogar für St. Paulianer), unkommerzielles Ambiente und immer
wieder sprinkelnde Hausfrauen und Hobbygärtner am Wegesrand, die mit ihren privaten Baumarktschläuchen die Hydrierungsoffensive der offiziellen Kühlungshelfer und Feuerwehren unterstützten.
Einzige Enttäuschung: die Erbsensuppe danach ist gegenüber dem Vorjahr nicht besser geworden. Aber wenigstens gab es Bier satt. Heimlicher Höhepunkt: die Frischluft-Freikörperkultur-Dusche mit Wasser arschkalt nach dem Zieleinlauf. Solange so lebendig herumgeflitzt wird, ist der Osten nicht tot.