Olafs Hand streckt sich den Besuchern des neuen „Spielplatzes“ an der Helgoländer Promenade entgegen – wir sind zwar alle Affen, aber wie soll jemand, der gerade Marathon gelaufen ist, in diese Käfige reinklettern?
(ulf) – Wer hätte es anders erwartet? Der HelgolandMarathon 2014 reiht sich ein in die Chronik der sportlichen Veranstaltungen des FC St. Pauli Marathon, die von unvergesslichen, teils auch unerwarteten Ereignissen geradezu durchsetzt sind.
Mir persönlich ist dabei ein Satz unseres untadeligen Chefs in Erinnerung geblieben, um den sich doch einige dieser Ereignisse gruppieren lassen. Er sprach: „Mit Läufern ist es als Gruppe keine triviale Angelegenheit, weil jeder (und natürlich auch jede) Einzelne ein Individualist (in) ist!“
Wenn ich in diesem Augenblick an das Wettkampfwochenende zurückdenke, dann fallen mir zu jedem/r Mitgereisten ganz spezielle Momente ein, die in ihrer Summe einen Teil der erlebten Stimmung widerspiegeln.
Es gab einen Fuß, der sich bei Kilometer 39 ungewollt rechtwinklig von einem Bein abbog. Es gab ein Knie, dass eineinhalb Runden unter Schmerzen über die Insel getragen wurde. Es gab die Kritik an der mechanischen Aufgussregelung in der Sauna des Inselbades und es gab einen vermutlich 1 kg schweren Nachtfalter, der sich sehr lebendig in der Zwischendecke des östlichen Traktes der Jugendherberge bewegte. Es gab eine mit sehr direkter Sprache durchzogene Neudichtung eines alten Hamburger Schlagers und 15 Minuten, die von einer alten Bestzeit abgeknabbert wurden. Da waren ein Meniskus, eine schwächende und eine noch etwas fibrige Erkältung, die einen Start beim Marathon, aber keinen Support verhinderten. Für jede/n Läufer/in gab es wohl den Moment, in denen alles Andere als der nächste Plastikbecher mit Wasser egal war. Und diese Reihe der individuellen Erfahrungen ließe sich jetzt natürlich noch endlos weiterführen.
Ich persönlich finde es schön, dass, auch wenn einem die „allgemeine Rudelbildung“ eher
nachdenklich stimmt, man sich in einer Gruppe bewegen kann, die zum Einen jede Spießigkeit humorvoll und selbstbewusst mit Sprüchen belegt und in der sich anderseits ganz locker und sehr aufmerksam gegenseitig Unterstützung angeboten wird. Ey, „St. Pauli, die einzige Möglichkeit ….“ oder war es „1. FC St. Pauli?“.