(markus) – Was geht einem durch den Kopf: Sieg, schweres Wetter, Seekrankheit, Erfolg, Misserfolg, Teamspirit, sch.. Wetter, „Naziinsel“. Aber der Reihe nach!
Die vorbildliche Reiseleitung des Abteilungschefs hat uns zu den Landungsbrücken beordert; verdammt früh – 9:45 Uhr! Pünktlich sind wir mit dem Katamaran in See gestochen. An dem Zwischenstopp in Wedel haben wir Olaf (Support) und Dirk (höchst motiviert) an Bord genommen.
Der Katamaran hat sich dann durch die schwere See weiter nach Cuxhaven gebissen,
wo wir den erkrankten Stefan (ebenfalls Support) aufgenommen haben. Auf der Weiterfahrt haben wir die Taktik des Laufs besprochen und rumgescherzt. Ganz in St.
Pauli-Manier wurden auch schon die ersten Biere „verhaftet“. Beim Bezahlen hatte man den Eindruck, dass gleich Schiffsanteile erworben wurden. Mit dem Glauben, einigermaßen seefest zu sein, sind wir weiter auf die Nordsee gefahren. Doch dort wurde ich (und wohl noch andere) eines besseren belehrt – mir wurde richtig schön schlecht!
Stunden nach der Ankunft schien die ganze Insel noch zu schwanken. Helgoland hat uns mit seiner eher hässlichen Seite empfangen, denn es herrschte richtiges sch.. Wetter, mit Regen und starkem Wind.
Der anschließende Quartierbezug der Jugendherberge ließ Klassenreisenfeeling aufkommen…wer mit wem in welches Zimmer?!? Nach der Klärung dieser wesentlichen Fragen, riss der Himmel auf und die Sonne hat gelacht und die Insel sich von einer schönen Seite gezeigt. Dies macht Mut für den folgenden Tag!
Ich dachte, ich hätte mit meiner Frau das große Los gezogen: Einzelzimmer mit eigenem Bad und Toilette!! Cool! Zwar hatten wir kein Fenster, aber dafür einen gigantischen Mülleimer mit korrekter Mülltrennung – sehr fortschrittlich. Im Laufe der Zeit stellte sich dann raus, dass dies wohl das Lehrerabteil war, denn durch einen großen Schlitz, oberhalb der Tür, hat man wirklich jedes Geräusch in der Jugendherberge gehört. Das war natürlich etwas hinderlich beim Schlafen, aber hat doch einen interessanten Einblick der vorüberziehenden Personen eröffnet.
Dies war alles nicht schlimm, denn man wurde beim guten Frühstück mit einem phantastischen Nordseeblick begrüßt – unbeschreiblich schön!
So dann folgte am nächsten Tag der Lauf! Es waren die Stärksten der Starken angetreten, um uns das Leben schwer zu machen. Ein Beispiel: die liebe Birgit (Krankenschwester, dies ist wesentlich, aber dazu später…) hat sich beklagt, dass sie in der gleichen Altersklasse wie Anje Möller (5-malige Siegerin in Folge dieses Laufs) antreten muss.
Der Lauf begann dann sehr früh – für mich zu früh, man merkt ich schlafe gern —, um
9:13 Uhr, zwei Minuten zu früh, so dass wir fast den Start verdödelt haben. Bei recht schönem Wetter ging es dann los. Bis Runde 3 war alles gut und dann hatten wir mit 6
Windstärken und Regenschauer zu kämpfen. Zum Glück waren unsere rochierenden Supporter immer an der richtigen Stelle, um uns mit Gels, Klamotten und motivierenden Anfeuerungen zu unterstützen – vielen Dank dafür!!!-
Laut Christoph ist der Support härter als selbst zu laufen, das kann ich mir vorstellen – ca. 5 Stunden in der Kälte rumstehen!! Alle haben alles gegeben und einige etwas mehr! Im Ergebnis haben wir viele undankbare 4. Plätze errungen, aber unsere zusammengewürfelte Frauenmannschaft hat den ersten Platz geschafft. Birgit, Adelheid und Katy haben sich förmlich ins Ziel gebissen und gehumpelt!! Leider hat sich Katy schon in der ersten Runde erheblich verletzt und unter Einsatz von Schmerzmitteln ins Ziel gekämpft. Birgit war zur Stelle und hat die Verletzte professionell versorgt! An dieser Stelle einen großen Dank auch an unser Supportteam: Cirsten, Christoph, Olaf und Stefan!!
Nach dem Rennen war das Motto: Wunden lecken!!! Dann die Party; die Abteilung hat die Nordseehalle gerockt. Selbst als die Lichter ausgehen sollten, hat Dirk das Musikprogramm in die Hand genommen und es wurde weiter getanzt.
Die „Naziinsel“, damit tue ich mich schwer! Klar, sieht man noch einige Marineanlagen (Mole etc.), aber ich habe den Eindruck, der Hauptteil der Insel, stammt aus den 50iger Jahren und ist etwas unfertig und hässlich.
So, es bleibt noch der Teamspirit: Ich habe den Eindruck, wir waren eine Einheit, auch wenn wir nicht so erfolgreich waren wie die vergangenen Jahren, es hat mir großen Spaß gemacht!