(will) – Zuerst hat Marco gerufen. Der Schrat kennt sich aus in den Wäldern des Harburger Gebirgs, ist vertraut mit jedem Schnörkel, den Wegbereiter in Jahrhunderten auf dieser Endmörane aus der Saaleeiszeit vorgespurt haben. Marco führte uns am Sonntag auf einen mancherorts erkennbar markierten 10-Kilometer-Rundkurs unweit der S-Bahn-Haltestelle Neuwiedenthal.
Und dann rief tatsächlich schon der nächste. Es war der Berg. Ein paar Mal hat er sogar unüberhörbar gejodelt – wobei im künstlerischen Bereich Luft nach oben ist.
Die Wälder der Neugrabener Heide bieten einige fiese Kurz-, aber auch fast endlose Langaufstiege: Man sieht sie nicht, man spürt sie nur, wenn es fünf Minuten lang extrem dezent, aber stetig bergauf geht. Die Zehnerrunde ermöglichte allen acht Beteiligten, das Trainingsmaß nach eigenem Gusto zu bestimmen. Einige ließen es bei der ersten langsamen Einführungsrunde bewenden, andere ließen ihr eine flotte zweite, partiell an der anaeroben Schwelle im 4:30er Tempo gelaufene folgen. Und wer nicht genug hatte, komplettierte den Dreißiger als ideale Vorbereitung auf den Husumer Gegenwindlauf am übernächsten Wochenende.
Kommenden Sonntag ist Zeitmessungstestlauf ab Klein-Borstel. Aber spätestens, wenn Dirk seine vorübergehende Mattigkeit abgelegt und andere Leistungsträger ihr Siechtum überwunden haben, wird es wieder an einigen Wochenenden ins Gebirge gehen. Vielleicht nimmt das nächste Mal einer eine weiße Sprühdose mit – damit wir auf unserem Gang in die Wildnis künftig nicht wieder Gefahr laufen, im Dschungelcamp zu enden. Oder als Mahlzeit eines der Viecher, die dort nach der Saaleeiszeit bestimmt irgendwo übrig geblieben sind.