(will) – Kurz vor Kilometer 32 durften sich am vergangenen Wochenende alle Läufer des Hamburg-Marathons unsere schöne Parole gedanklich einverleiben. Hoch über der Straße flatterte im Wind das Transparent der Marathonabteilung: »St. Pauli läuft gegen Rechts«.
Darunter, in Bodennähe, gab es im Laufe weniger Stunden das Stelldichein der an diesem Tag aktiven Abteilungsläuferschaft. Als erster flitzte, kurz nach den Afrikanern, Kai an den Supportern vorbei. Unser Schnellster hatte immerhin zum fröhlichen Winken Zeit, aber natürlich nicht für ausgedehnte Schlemmereien. Er ließ sowohl klebrige Gels und Stefans fair gehandelte Kekse, als auch die traditionellen Kraftstoffe Malzbier und Cola stehen und flitzte in horrendem Tempo einer galaktischen Endzeit von 2:51 entgegen. Gratulation, nicht nur ihm, sondern auch Sabrina: beide Abteilungbestzeiten blieben wie letztes Jahr in der Familie Jungjohann. Sabrina finishte bei den Frauen als 54. des gesamten Teilnehmerinnenfelds in 3:09.
Ebenfalls grandios unter dreieinhalb Stunden blieben Christoph K. (3:15), Torsten S. (3:16) und unser St. Pauli-Biograf Fabian (3:29). Den Läufern danach, die der einzelnen Sekunde keine existenzielle Bedeutung mehr zuwiesen, blieb bei Kilometer 32 schon ein wenig Zeit fuer das Schwätzchen am Gel-Tresen: Quasselstrippe Marco (Endzeit trotzdem 3:41) musste man wie üblich zurueck auf die Piste prügeln. René (Endzeit 3:45) sah, das darf man der Volksaufklaerung wegen ruhig mal sagen, ein wenig frischer aus als der Sportwart (3:47). Unter vier Stunden blieben auch Kirsten S. (3:35), Karsten L. (3:50), Tim (3:54), Christian F. (3:56) und André (3:59).
Unwesentlich mehr noch eingenässt vom einsetzenden Regen wurden: Niclas (4:01), Torsten S. (4:04), Michael (4:05), Jean-Christophe (4:05), Antje (4:07), Hubertus (4:27), Michéle (4:29), Julia (4:31) und Aluxander (4:34).
Wer richtig mitgezählt hat, kommt auf 22 Abteilungsfinisher – was trotzdem nicht korrekt ist. Aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle wissen wir, dass auch Ulf ins Ziel gekommen ist. Ein Missgeschick verhinderte allerdings seine Qualifizierung: Chip vergessen. Fragt sich bloß, ob wenigstens die Spendenuhr in diesem Fall ein Auge zudrücken kann.
Kein Auge können wir Supporter bei Stefan L. zudrücken: Nach 27 Kilometern aussteigen ist eindeutig No Go! Die 5 Kilometer bis zu unserem Gel-Tresen hätte er gefälligst noch in Ruhe gehen können. Besser ausgesehen als der Sportwart hätte er allemal noch.