(cvw) – Samstag, 1. März, 8 Uhr, Bahnhof Altona, drei von ursprünglich fünf treffen sich vorm Media Markt zur Reise zum Husum-Marathon: Tobi, Marco und Christoph. Urs musste krankheitsbedingt absagen und Dirk schwächelte ein wenig und traute sich keinen Marathon zu. Es folgten knapp zwei Stunden Bahnfahrt, die wir nutzten, um die Stadien der ersten und zweiten Liga mittels eines Kartenspiels kennen zu lernen und ich weiß jetzt, wo es die meisten Stehplätze, die kürzeste Entfernung zum Hauptbahnhof und sogar den steilsten Neigungswinkel der Tribüne gibt – dank Tobis Kartenspiel „11 Freunde“!
Husum zeigte sich dann von seiner allerbesten Seite, gut 10 Grad, etwas Sonne und fast völlig windstill. Auf geht`s, 21,095 km nach Norden, immer entlang der schnurgeraden Straßen, nur unterbrochen von gut bestückten Verpflegungsstellen mit aller freundlichstem Personal. Hier und da ein neugieriger Blick von verstörten Passanten und ab und zu aufmunternde Kommentare der aufgeschlossenen Landbevölkerung. Sogar eine große Kuhglocke, wahrscheinlich extra für Urs importiert, sorgte für Stimmung. Der Lauf war dann recht unterhaltsam, zumal wir die Devise 3:59:59 ausgegeben hatten, die eigentlich unserer mangelhafte n Marathonvorbereitung geschuldet war.
Sämtliche taktischen Grundsätze über Bord schmeißend liefen wir dann allerdings los wie die Blöden: Anfangstempo 5:00 km/min – nur Marco hielt sich klug zurück. Auf Jose Molero-Membrilla (M70), den ehemaligen Tour-de-France-Bergetappensieger von 1959, sollten wir zweimal treffen, gut gelaunt überholten wir ihn bei km 5 und sahen ihn dann später wieder, als er erst mich und dann Tobi mit den Worten einsammelte: „… siehst du, langsam kommt von allein“.
Bis km 21,095 war dann auch alles gut, aber dann … Tobi war mir längst enteilt und Marco kam gut gelaunt von hinten auf. Bei km 25 ging bei mir dann gar nix mehr, was heißt: ich musste gehen … als mich dann bei km 27 eine Spaziergängerin mit Dackel überholte, war ich völlig fertig und besann mich, es doch mal wieder mit Laufen zu versuchen. Und – oh Wunder! – ich lief wieder. Bis ins Ziel konnte ich noch mal einige überholen, die mich schon eingesammelt und abgeschrieben hatten. Marco war inzwischen auch an Tobi vorbei, der zwischenzeitlich mit Magenproblemen zu kämpfen hatte. Ende gut, alles gut: drei glückliche Finisher und alle drei unter vier Stunden.
Dann kam der eigentliche Hauptact: Siegerehrung mit frisch zubereitetem, köstlichem Labskaus (alternativ auch als Vegetarier-Version) und ich sage euch, das war der absolute Hamma! Nie und nirgendwo war Stimmung und Verpflegung besser als in Husum und das alles für 30 Euro: Marathonorganisation, Abendessen, ein Bier und ein wunderbarer Lauf bei schönstem Wetter quer durch Schleswig-Holstein – Husum, wir kommen wieder!